Wer wir sind

Das Institut für Rechtspragmatik (IfR) ist ein Verbund berufserfahrener Praktiker und Wissenschaftler, die ihr Know-How im Umgang mit Rechtsfragen in einer geordneten und bleibenden Weise weitergeben möchten. Sie werden von der Überzeugung geleitet, dass dieses Programm sowohl betriebswirtschaftliche als auch zivilgesellschaftliche Fortschritte ermöglicht.

Geleitet wird das IfR von RA Dr. Gregor Kuntze-Kaufhold.

Various types of lentils (turkish lentils, green lentils, canadian lentils, indian lentils) isolated on white background

Wofür braucht es ein 'Institut für Rechtspragmatik' (IfR)?

Für die Orientierung im Umgang mit Rechtsfragen. Und für wen? Für die Rechtsanwender. Gemeint sind damit alle, die beruflich oder privat mit Rechtsfragen konfrontiert sind oder das Recht gezielt in Anspruch nehmen.

Wenn das Spektrum so breit ist, sind dann nicht alle betroffen?

Einerseits schon. Andererseits: Viele Menschen haben am liebsten möglichst wenig mit Rechtsfragen zu tun. Ganz ohne kriminelle Absichten. Gelingt es ihnen, ihr Leben vom Recht freizuhalten: Gut so! Allerdings ist das den wenigsten vergönnt. Früher oder später kommt so gut wie niemand ohne die Konfrontation mit dem Recht aus. Besonders gilt das für alle, die in Unternehmen Verantwortung tragen. Sie müssen das Recht immer wieder aufsuchen und durchsetzen. Direkt oder indirekt sind wir alle vom Recht betroffen – wenn auch auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlicher Intensität.

Lohnt sich die Suche nach einem gemeinsamen Nenner überhaupt, wenn die Erwartungen und Einstellungen zum Recht ebenso verschieden sind wie die Erfahrungen im Umgang damit?

Ja! Denn die Vielzahl der Einstellungen und Erfahrungen wird bislang nicht ausreichend berücksichtigt. Hier springt das IfR ein. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, allen, die das Recht aufsuchen oder die von ihm aufgesucht – manchmal auch heimgesucht – werden, eine Orientierung zu geben. Sie sollen wissen, was sie vom Recht erwarten können – und was nicht.

Braucht es die Orientierung über den Umgang mit Rechtsfragen wirklich?

Die schlechte Nachricht ist: Ja. Aber – das ist die gute Nachricht – nicht unendlich lang. Denn ist die Orientierung gelungen, werden Hilfsinstrumente überflüssig. Das ist wie bei einem Kind, das laufen lernt. Es sieht, dass es jemanden gibt, der es kann. Dann übt es solange, bis es klappt. Das funktioniert, weil das Kind Orientierungshilfen hat. Genauso könnte es beim Recht ablaufen.

Warum klappt das so oft nicht?

Weil es zu wenige Vorbilder gibt, die uns die passenden Hilfsinstrumente zeigen. Das führt dazu, dass viele desto unsicherer oder unfairer werden, je mehr sie sich mit dem Recht beschäftigen. Allzu oft wird es gegeneinander ausgeübt, aber nicht miteinander eingeübt.

Warum findet eine Einübung ins Recht und seine Anwendung nicht systematisch statt?

Die kurze Antwort darauf liegt vermutlich in der Geschichte. Es war nicht immer so, dass die Regeln als von allen gemacht galten, und dass sie unabhängig und unparteilich durchgesetzt werden sollten. Wo Regeln als Ausfluss der Majestät gelten, macht es wenig Sinn, sich abzugucken, wie man zu einem salomonischen Urteil kommt. In solchen Gesellschaften muss man die Majestät hinnehmen oder stürzen. Einen Mittelweg gibt es nicht. Seit vielen Jahrzehnten ist das in der Bundesrepublik Deutschland anders. Regeln sind hierzulande kein Selbstzweck, sondern sollen helfen, das Zusammenleben zu vereinfachen. Umso unverständlicher ist es, dass uns ein Kompass dafür fehlt, wann das gelingt – und wann nicht. Das IfR möchte einen Beitrag dafür leisten, dass sich das ändert.